Berichte 2017
Altersklassen - WM "Masters 2017" in L`Aquila (Italien)
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- Erstellt: Mittwoch, 31. Mai 2017 14:30
- Geschrieben von Klaus Mack
So macht man unseren Sport kaputt!
Vorzüglich war am 28.05.2017 die Rennstreckenrunde in der Innenstadt, bestens der Asphalt, ein schneller Kreisel an der Wende, auch ein kurzer Anstieg - insgesamt zuschauerfreundlich und selektiv für die Medaillenvergabe der großen Startergruppen in allen Altersklassen, gut geeignet, aber:
Mit laschen Verbänden - hier dem Weltverband FIRS - mit solchen Veranstaltern, mit diesen Kampfrichtern, mit schlechten Zeitmessfirmen u.a., geht das einfach nicht.
Chaotisch eigentlich Alles, die Vorinformation im Internet über die Streckenführung lückenhaft und überholt, die nicht vorbereitete Startnummernausgabe mit langem Anstehen dauerte Stunden, wieder - wie schon 2016 in China - das unrechte Einziehen von Personalausweisen oder Reisepässen als Zusatzpfand für den Zeitmesschip, keine richtigen Informationen über die zu absolvierenden Runden beim Wettkampf. Sogar die Startzeit des ersten Laufes morgens um 9 Uhr, wurde unbestimmt verzögert. Während der Wettkämpfe eine mangelhafte Kontrolle der Trennung von Frauen und Männern beim Windschattenfahren. Die Rundenanzeige mit den Klappschildern - selbst für die Spitzengruppe - nicht richtig. Es geht doch nicht, dass die Skater mit ihren GPS-Anzeigen auf der Sportuhr, selbst das Ende des Laufes ermitteln müssen! Nach den Weltmeisterschaftsrennen unendliche Diskussionen und Streitereien über die Wertungen und Disqualifikationen. Große Verzögerungen bis zur Klärung vor den Siegerehrungen, weitere Verunsicherungen sogar noch danach.
Das Verrückteste dann bei der Siegerehrung für Claudia Pechstein, die die Altersklasse "unter 50" bei den Frauen gewonnen hatte.
Bei der Hymne plötzlich die erste Strophe des sog. "Deutschlandliedes" mit Gesangtext! Nach sofortigen Protesten der deutschen Skater, wurde die Musik abgebrochen. Der Veranstalter dachte wohl erst, dass eine Verwechselung des Landes passiert sei, und spielte die deutsche Hymne aus der Mussolini- und Hitlerzeit noch einmal an. Erst nach geraumer Zeit wurde die unterbrochene Siegerehrung mit einer Instrumentalversion der Hymne abgeschlossen. Der Text der 2. Strophe konnte mitgemurmelt werden.Bei unserem 76-jährigen Senior Klaus Mack, wurde nach der Rennauswertung der 3. Platz in der Altersklasse AK 70+ angesagt, bis durch wütende Proteste eines niederländischen Sportlers, aus Bronze die "Blechmedaille" mit Platz 4 wurde. Ursprünglich war von 16 Runden für die Marathondistanz von 42,195 km die Rede. Vor Ort ging es um 18 oder 19 Runden, dann während des Rennens kamen - durch die Anzeigen auf den Sportuhren - schließlich 20 Runden in die Wertung.
Klaus war Gott sei Dank vorsichtshalber, nach dem Zielsprint der 19. Runde, noch eine langsamere "Zusatzrunde" gelaufen, um auf jeden Fall in der Wertung zu bleiben. Das Rennende nach der 18. oder 19. Runde, wurde mehreren Skatern als "Rennabbruch" angerechnet und führte zur Disqualifikation. Andererseits soll eine italienische Skaterin, auch mit 18 Runden, eine Medaille gewonnen haben!?
Da stellt sich doch die Frage nach der elektronischen Rundenzählung mit durchgehender Anzeige für Alle. Was im tschechischen Most (dem ehem. sudetendeutschem Brüx) und auch im bayrischen Oberschleißheim praktiziert wird, muss doch auch bei einer WM oder EM möglich sein!? Dann wüsste man auch, ob alle Starter bzw. Gewinner die gleiche Wettkampflänge absolviert haben Die Verunsicherung im Wettkampfverlauf wäre vermeidbar!
Sichtbar waren für die Skater aus vielen Ländern noch die katastrophalen Bauschäden des großen Erdbebens von 2009 in der ehemals schönen Abruzzen-Metropole L`Aquila.
Ein ganzer Stadtteil – immer noch eine fasst komplett unbewohnte Altstadt - mit Baugerüsten zur Ruinensicherung und zahlreichen Krananlagen der Wiederaufbaubestrebungen, die sich schon zu lange hinziehen. Es wird gesagt, dass viele Spenden- und Bauzuschussgelder inzwischen "versiegt" sind!?