Deutsche Meisterschaft in Groß-Gerau
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- Erstellt: Dienstag, 08. Juli 2014 12:10
- Geschrieben von Petra Strüver
Vom 27.06. bis 29.06.2014 fanden im hessischen Groß-Gerau die diesjährigen deutschen Einzelstrecken-Meisterschaften statt. Unseren Verein vertraten 12 Sportler, die sich mit guten Vorleistungen für diese Meisterschaft qualifiziert haben. Leider gab es krankheitsbedingte Absagen durch Clara, Eric und Jan. Dennoch bestand unser Ziel darin, die Ergebnisse der DM 2013 zu wiederholen und bei gutem Verlauf vielleicht noch für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Für unsere Schüler A, allesamt jüngerer Jahrgang, ging es darum Erfahrungen bei diesem wichtigen nationalen Wettkampf zu sammeln.
Schüler A Damen
Für Antonia, als Sprinterin, waren die Voraussetzungen alles andere als gut. Denn das Wetter spielte bei ihren Lieblingsstrecken nicht mit und so wurden die Sprintstrecken alle auf einer nassen Bahn ausgetragen. Diese schwierigen Bedingungen meisterte sie jedoch prima und mit Platz 10 im Sprint über 200m schaffte sie die anvisierte Top 10-Platzierung. Über 300m schaffte sie in ihrem Qualifikationslauf den Sprung in die nächste Runde und wurde gute 13. Bei ihrem ersten Start, der Geschicklichkeit, war die Nervosität noch groß. Sie fand leider nicht den richtigen Weg und musste erneut beginnen, was natürlich viel Zeit kostete und sich auch in der Platzierung wiederspiegelte. Dafür lief es über die 3000m besser. Antonia konnte immer im Mittelfeld mitlaufen, begann den Endspurt jedoch eine Runde zu früh (an die Rundentafel schauen muss noch gelernt werden), trotzdem ist der 23. Platz ein gutes Ergebnis.
Schüler A Herren
Noel und Willy begannen ihre erste DM mit den Rollgewandtheitsläufen. Willy legte einen super Lauf hin, konnte seine technischen Qualitäten und seine Wendigkeit ausspielen und somit sprang für ihn gleich das beste Einzelergebnis mit Platz 7 heraus. Noel hatte ebenfalls im Geschicklichkeitslauf einen guten Start, er war jedoch zu schnell um sauber zu Ende zu laufen und musste zurücklaufen um vergessene Hütchen noch korrekt zu umfahren, damit war eine sehr gute Platzierung nicht mehr möglich. So hatte sich Noel im Sprint viel vorgenommen, doch auf der regennassen Bahn kam er nicht so gut zurecht, auch für Willy waren die nassen Bedingen nicht von Vorteil. Beide liefen dann aber über die 3000m Punktedistanz ein beherztes Rennen, hielten sich die ganze Zeit im Vorderfeld auf und im Ziel bedeutete das Platz 10 für Noel, der damit ebenfalls die Zielstellung erreichte, sowie Platz 13 für Willy. Tapfer kämpften sie zu zweit bei ihrem Staffeleinsatz, das hieß auf der 304m langen Bahn immer zwei Runden am Stück zu laufen. Das war zu viel für unsere beiden Jungs gegen die teilweise auch körperlich überlegenen Gegner. Trotzdem ein großes Lob für den Kampfgeist. Glücksschwein „Willi“ war bei Noel die ganze Zeit dabei, jetzt verraten wir aber nicht wie bzw. wo.
Kadetten Damen
Helene und Helen zeigten beide, dass sie zu Recht zu den Besten in ihrer Altersklasse in Deutschland gehören. Klappte es im Sprint noch nicht ganz mit der anvisierten Medaille, gingen beide hochmotiviert in das Punkterennen über 3000m. Hier liefen beide taktisch klug mit und erkämpften sich wertvolle Punkte, die zum Schluss Silber für Helene und Bronze für Helen bedeuteten. Das Ausscheidungsrennen über 10000 m bestätigte den guten Leistungsstand, hier sprang nochmals ein super Ergebnis mit Platz 4 für Helen und Platz 5 für Helene heraus. In der Staffel waren auch sie zu zweit leicht benachteiligt, kämpften aber bis zur letzten Runde bravourös. Mit ein wenig mehr Pause zwischen dem langen Kanten über 10000m und der Staffel wäre auch hier eine Medaille drin gewesen. Trotzdem eine prima Leistung. Nächstes Jahr dann hoffentlich zu Dritt auf Medaillenjagd.
Kadetten Herren
Einen schweren Stand hatte Nils als einer der Jüngsten im Feld der Kadetten Herren. Durch den Ausfall von Eric und Jan war er, besonders in den langen Rennen, ganz allein auf sich gestellt, im Gegensatz zu den Geraer Sportlern, die gleich drei Jungs in die Rennen schickten. In den beiden Sprintstrecken über 300m und 500m konnte er gute Leistungen zeigen. Ihm kam vor allem in der Sprintausscheidung über 500m die nasse Bahn zu gute und er erreichte hier das Halbfinale. Im 3000m Punkterennen und im 10000m Ausscheidungslauf konnte er dann zeigen, dass er sich auf den langen Distanzen am wohlsten fühlt. Mit Kampfgeist und dem richtigen Riecher für die Gelegenheit zum Punkte sammeln gelang es ihm in einem enormem Zielsprint noch einen Punkt im Ziel zu erkämpfen, um an den punktgleichen Sportlern vorbei zu ziehen. Im Ausscheidungsrennen musste er, auf der letzten Gegengeraden noch auf Platz 4 liegend, noch einmal kämpfen und es gelang ihm mit lautstarker Unterstützung als Dritter ins Ziel zu laufen. Zwei Bronzemedaillen waren der Lohn. Starke Leistung.
Junioren A Herren
Fabian zeigte auch in diesem Jahr, das er zu den Besten seiner Altersklasse gehört. Über 300m lief er persönliche Bestzeit und hinter allen JEM Startern auf einen prima 5. Platz. Die 500m und 1000m waren taktisch geprägte Rennen, mit ein wenig mehr Wettkampferfahrung, besonders über 1000m wäre hier sogar noch mehr drin gewesen. Auch die langen Kanten bewältigte Fabian super, lief lange vorn mit und konnte mit Platz 6 über 5000m seine beste Langstreckenplatzierung erlaufen. Nächstes Jahr dann auf ein Neues, denn da geht noch was.
Aktive Damen
Klein aber fein, so lautete auch in diesem Jahr wieder die Ansage der beiden Sprecher für das Feld der Aktiven Damen. Allein 5 Welt- und Europameisterinnen gingen hier an den Start, so dass Tina hart kämpfen musste. Über 500m und 1000m gelangen ihr zwei sehr gute 4. Plätze. Auf den langen Strecken liefen gleich vier Nationalmannschaftskolleginnen aus vier verschiedenen Vereinen gemeinsam gegen sie, man hatte anscheinend gehörig Respekt. Trotzdem gelang es ihr im Punkterennen im richtigen Moment anzugreifen und zu zeigen, dass sie mit ihren 29 Jahren noch nicht zum „alten“ Eisen gehört. Lohn war eine hart erkämpfte Bronzemedaille, die mehr wiegt als alle anderen bisher erreichten Medaillen. Viele Zuschauer und Trainer aus anderen Vereinen konnten nur den Kopf schütteln über diese fragwürdige Zusammenarbeit, zumal Tina vier Wochen später genau für diese Sportler dann als Edelhelfer bei der EM unterstützend arbeiten soll.
Senioren Herren
Unser Senioren-Duo Torsten und Bernd wollte nach erfolgreichem Abschneiden im vergangenen Jahr erneut angreifen, aber in diesem Jahr war weitaus stärkere Konkurrenz am Start. Torsten konnte seine Bestzeiten über 300m und 1000m verbessern, auch wenn es nicht für eine Medaille gereicht hat war es ein sehr guter Auftritt, der zeigt, dass sich das Training gelohnt hat. Bernd überraschte dieses Jahr im 300m Einzelsprint mit neuer persönlicher Bestzeit, hier war die Silbermedaille der Lohn. Über 1000m hatte er die Bronzemedaille schon in der Hand, ehe er sich auf den letzen fünf Metern noch überraschend abfangen ließ. Er hatte seinen Gegner nicht gesehen, der sich im Zielsprint noch an ihm vorbei schlich. Dafür ließ er über 3000m nichts anbrennen. Hier zeigte er Übersicht und sicherte sich in einem spannenden Rennen die Bronzemedaille. Bekannt wurde er auch, als er mit zwei Paar Skates im Innenraum erschien, um dann die richtige Rollenwahl nicht mit Rollentausch, sondern durch Schuhtausch zu treffen.
FAZIT
Mit Platz 8 in der Wertung „Goldener Inliner“ konnte trotz Ausfall zweier Leistungsträger der Platz im Ranking aller deutschen Vereine gehalten werden. Alle Starter können sehr stolz auf ihre gezeigten Leistungen sein. Mit Clara und Tina wurden zwei Sportler unseres Vereins für die JEM/EM in Geisingen nominiert. Dazu kommt die sehr erfreuliche Nominierung von Helene, Helen, Eric und Nils für die inoffizielle Kadetteneuropameisterschaft im Rahmen des Flanders Grand Prix in Zandvoorde (Belgien). Somit stellt Turbine Halle die halbe Nationalauswahl der Kadetten in diesem Jahr.
Allen Startern und Fans ein großes Dankeschön, es war ein toller und spannender Wettkampf!